Mit Geduld Grosses erreichen: Denke in Jahren, nicht in Wochen (Träume verwirklichen, mit Freude und Sinn)
Nimm dir ein Beispiel an Schnecken.
Sie benötigen etwa 33 Stunden, um einen Kilometer zurückzulegen. Dennoch erreichen sie ihr Ziel.
Ihr Geheimnis?
Stetige, geduldige Bewegungen, angepasst an die Umstände.
Und was lehrt uns die Schnecke?
Zweierlei:
- Geduld
- Anpassungsfähigkeit
Es kommt nicht auf das Tempo an, sondern auf den kontinuierlichen Fortschritt. Egal, wie lange die Reise dauert, sie geben nicht auf. Stets ein kleines Stück weiter, und das Grosse wird möglich.
Schnecken bewegen sich in ihrem eigenen Tempo, stets im Einklang mit den Gegebenheiten. Sie umgehen Hindernisse, passen ihre Wege an und kommen dennoch ans Ziel.
Jetzt. Alles.
Alles Glück der Welt – Jetzt.
Menschen sind oft ungeduldige und gierige Wesen. Wenn sie in 30 Tagen nicht 20 Kg abnehmen oder ihre Ehekrise sich nicht innerhalb weniger Wochen erholt, geben sie auf. Sie wollen ein Ziel erreichen, ihren Traum leben, sind jedoch nicht bereit, alles dafür zu geben.
Sie wollen Fortschritte, sind aber nicht bereit, ihre Komfortzone zu verlassen. Sie lieben das bequeme. Ausserdem muss alles sofort sein. Sie schreien „Gib mir die Glückspille!“.
Die gibt es allerdings nicht. Wer das Leben verbessern möchte, muss gewisse Opfer erbringen.
Sofortigen Erfolg gibt es nicht, ausserdem ist Flexibilität gefragt.
Und ja, wir müssen leiden. Im Sinne von Arbeiten, Schwitzen, Denken usw.
Aber Achtung.
Leiden ist nicht gleich leiden.
Wir können leiden und uns gleichzeitig freuen.
Leid und Freude schliessen sich nicht aus.
Ist es nicht eine Frage der Perspektive?
Die Geschichte der drei Steinmetze
- Der erste Steinmetz sieht seine Arbeit als blosse Last. Er sagt: „Ich setze Stein auf Stein.“, und legt den Fokus auf die Mühsal und sinnentleerte Routine.
- Der zweite Steinmetz sieht seine Arbeit als Mittel zum Zweck. Er sagt: „Ich verdiene meinen Lebensunterhalt.“, und legt den Fokus auf den Nutzen und die Notwendigkeit.
- Der dritte Steinmetz erkennt die tiefere Bedeutung seiner Arbeit. Er sagt: „Ich baue eine Kathedrale.“, und legt den Fokus auf die Vision und das grosse Ziel.
Worauf ich hinaus möchte: Freude erleben wir dann, wenn wir langweiligen und unspektakulären Tätigkeiten Sinn und Zweck anhaften. Womöglich leiden wir, doch die Tätigkeit erfüllt uns mit Freude und Stolz, weil wir die Arbeit mit unserer Zukunft, mit unserer Vision verknüpfen.
Perspektiven verändern nicht nur Sinn und Motivation, sondern auch unsere Toleranz zu leiden.
30 Minuten. Täglich. 10 Jahre.
Stell dir ein Ziel vor, ein persönlicher Traum. Etwas so unglaubliches, dass du selbst nicht daran glaubst, weil es zu schön ist, um wahr zu werden. Etwas, was du unmöglich in 30 Tagen erreichen kannst. Egal, wie hart du arbeitest. Stell dir deine Kathedrale vor.
Nun, wenn du nichts dergleichen hast, dann empfehle ich dir, deinen persönlichen Traum zu finden. Biologisch respektive psychologisch gesehen lohnt es sich. Mehr in meinem Artikel „Was willst du wirklich (und woher weisst du das?)“.
Also, wo wirst du in 10 Jahren sein, wenn du täglich 30 Minuten an deinem Traum arbeitest, nicht 30 Tage, sondern 3000 Tage?
Sehe deinen Traum als Baby, das anfängt zu laufen und immer wieder hinfällt, dann zu sprechen anfängt und schliesslich mit den Eltern über Gott und die Welt philosophiert. Erwartest du auch alles innerhalb von 30 Tagen?
Nein. Logisch nicht.
Und gibt das Baby auf?
Nein. Natürlich nicht.
Und lohnt es sich?
Und ob!
Vom Baby mit Windeln zum Erwachsenen mit Freiheit und Verantwortung.
Mir wird schnell langweilig, Routinen mag ich nicht
Wenn dich Aktivitäten und Routinen zu langweilen anfangen, du jedoch von ihrer Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit überzeugt bist, mache das:
- Entwickle spezifische Gründe, die die Aktivität erfüllend machen
- Finde andere Quellen für Dopamin und Erfüllung
Mehr zu Routinen in meinem Artikel „Wie ich Routinen fand, die wirklich funktionieren“.
FOMO
Wir alle kennen es – die Angst, etwas zu verpassen.
Du verpasst aber nichts, wenn du es richtig machst, weil:
- Du das machst, was du wirklich willst (zumindest arbeitest du daran)
- Du die Zeit so einteilen kannst, dass du auch anderes machen kannst
Schockstarre
Wir stehen vor dem Mount Everest und müssen leer schlucken. Wir sehen zum Gipfel hinauf und bleiben untätig. Und je länger wir warten, desto einschüchternder wird die Reise.
Und eines Tages erweisen sich unsere Visionen als zu gross – sie erdrücken uns. Und wir hören nicht nur auf, an unseren Zielen zu arbeiten, sondern verdrängen sie aus unserem Gedächtnis. Als hätte es diesen Traum nie gegeben.
Wir geben auf, können aber nicht sagen, warum.
Alles, was wir spüren, ist ein Unbehagen.
Wir befinden uns in Schockstarre.
Und dann passiert das schlimmste: nicht nur unser Traum stirbt, sondern auch unser Alltag. Dabei wollen wir leben – aber heute, nicht irgendwann. Jedoch ohne zu leiden, ohne unsere Zukunft zu betrügen. Eine Spannung, die wir kaum aushalten.
Destruktive Energien
Irgendwann leiden nicht nur wir, sondern auch die Menschen um uns herum. Die Energie muss raus, es sind aber keine positiven.
Wir wünschen uns Liebe, Freude sowie Dankbarkeit.
Erzeugen jedoch Angst, Scham und Wut.
Kleine Handlungen, grosse Wirkung
Leider unterschätzen Menschen die Kraft kleiner, stetiger Handlungen.
Schnecken tun das nicht – sei wie die Schnecke.
Mache jeden Tag etwas Wertvolles. Denke an den Steinmetz, der die Kathedrale baut. Und fühle dich gut dabei.
Ein erstes kleines Ziel zu setzen – eines, das Sie in der Gegenwart glücklich macht und Sie gleichzeitig zu Ihrem Hauptziel hinführt – ist der Schlüssel zur Aktivität und das Gegenteil für Resignation. - Barbara Sher, Wishcraft, S. 103
Einfach. Klar. Wirksam.
Wenn du bemerkenswerte Fortschritte erzielen möchtest – mit Freude und Sinnhaftigkeit, ohne durchzudrehen oder Langeweile zu verspüren – beachte diese fünf Aspekte:
- Weniger
- Vorbereitung
- Kommunikation
- Rhythmus
- Alltag
1) Weniger
Mehr ist nicht mehr.
Weniger ist mehr.
Streiche alles Unwichtige.
Mit weniger Wünschen und Zielen bist du weniger:
- Überreizt
- Überfordert
- Unzufrieden
- Unruhig & ungeduldig
Aber was tun mit all den Wünschen, Ideen, Visionen und Bedürfnissen?
Notieren und zur Seite legen.
Du kannst alles machen, aber nicht alles zur selben Zeit.
Fokussiere dich. Was nicht bedeutet, dass es für Ambitionen keinen Platz hat. Im Gegenteil. Das, was du wirklich willst, willst du auch wirklich umsetzen.
Fokus statt Zerstreuung: Weniger ist der Schlüssel zu Fortschritt und Erfüllung.
Was einengend klingt, ist in Wahrheit befreiend.
Zur Erinnerung: Du verpasst nichts, wenn du es richtig machst, weil:
- Du das machst, was du wirklich willst
- Du die Zeit so einteilen kannst, dass du auch anderes machen kannst
Was dich begeistert
Die Aktivität selbst bereitet dir Freude.
Gibt es etwas, was dich zwar Mühe und Kraft kostet, jedoch befriedigt? Denke an einfache Beispiele, wie:
- Malen
- Schreiben
- Im Garten arbeiten
- Abenteuerreise planen
- Geschäftsanlass organisieren
- In der Werkstatt einen Schrank bauen
Wonach wir Ausschau halten sollten: etwas, worin wir Fortschritte erzielen können und Freude daran haben, ohne jedoch davon abhängig zu sein, es sofort erreichen zu müssen.
2) Vorbereitung
Vorbereitung ist die halbe Miete.
Wenn du Ziele umsetzen und Träume verwirklichen möchtest, dann sehe Vorbereitung als Pflicht, nicht als Option. Aufgabe 1,2,3 in Woche 1. Aufgabe 4,5,6 in Woche 2. Usw. Dasselbe mit Projekten. Projekt 1,2,3 im Quartal 1. Projekt 4,5,6 im Quartal 2. Usw. Vorbereitung führt zu Klarheit und Klarheit zu Gewissheit sowie Entspannung.
Wenn du einen Plan hast, kommst du schneller ins Tun, ausserdem sparst du Energie – alles fühlt sich leichter an.
3) Kommunikation
Ein Teil der Kommunikation besteht aus Fragen.
Fragen zu beantworten und über die daraus entstehenden Gedanken zu reflektieren, führt zu mehr Verständnis; nicht nur für dich, sondern auch für andere. Stell dir vor, dein Partner zieht nach der Arbeit sein eigenes Ding durch, ohne zu sagen, warum und weshalb, während du den Haushalt schmeisst und dich um die Kinder kümmerst. Wie lange geht das wohl gut? Gerade, wenn die Umstände schwierig sind, braucht es Verständnis.
Kommuniziere mit den wichtigsten Menschen in deinem Leben – Partner, Kinder, Eltern, Vorgesetzte –, stelle Fragen, finde heraus, was möglich ist und was nicht, damit du deine Ziele umsetzen und Träume verwirklichen kannst.
4) Rhythmus
Finde deinen eigenen Rhythmus.
Schritte 1–3 helfen dabei, den für dich passenden zu finden; je weniger Ziele und Wünsche, desto schneller die Vorbereitung sowie Kommunikation. Punkt 4 ist jedoch kein Selbstläufer, ich schreibe nicht umsonst „finde“ deinen eigenen Rhythmus. Halte fest, was funktioniert und was nicht, und nutze Erkenntnisse, um deinen Rhythmus zu entwickeln.
Jeden Tag ein wenig – und das Grosse wird möglich.
Apple und Google
Apple oder Google wurden nicht zu dem, was sie heute sind, weil sie unbeständig waren. Nein, so funktioniert das nicht. Sie waren konstant. Und zwar über Jahrzehnte. Und natürlich gibt es andere wichtige Aspekte, um erfolgreich zu sein, Konstanz ist aber eine notwendige Voraussetzung.
Ich bin aber nicht Google, und ich will es auch nicht werden.
Keine Sorge, das meine ich nicht. Ich möchte nur zeigen, dass das Grosse – was auch immer das für dich ist – nur möglich ist, wenn man dran bleibt, und dran bleibt man dann, wenn man einen Rhythmus gefunden hat, der zu einem passt.
Nochmals: Finde deinen eigenen Rhythmus.
Wenn du nicht verstehst, warum es wichtig ist, den eigenen Rhythmus zu finden, folge meinen Gedanken:
- Rhythmus führt zu Konstanz
- Konstanz bedeutet Unveränderlichkeit
- Unveränderlichkeit bedeutet weniger Energieverbrauch
- Weniger Energieverbrauch bedeutet mehr Konzentration
- Mehr Konzentration führt zu mehr Umsetzung
- Mehr Umsetzung erzeugt Selbstsicherheit
- Selbstsicherheit führt zu Gewissheit
- Gewissheit führt zu Konstanz
- Konstanz erzeugt Fortschritt
- Fortschritt = Erfüllung
- Erfüllung = Ruhe
5) Alltag
Jeden Tag geschieht ein kleines Wunder.
Alles, was du je erreicht hast und noch erreichen wirst, ist die Summe deiner täglichen Umsetzung. Der einzelne Tag scheint bedeutungslos, doch du machst Fortschritte, und Fortschritte zu sehen, das zeigen Studien, ist die grösste Motivation überhaupt. Unterschätze niemals kleine Schritte.
Fange klein an, probiere aus, reflektiere und mache weiter – und das grosse wird möglich.
Dein Traum kann wahr werden.
Alles beginnt im Alltag.
Und ja, der Alltag kann frustrieren.
Ja, die immer gleichen Routinen können langweilen.
Aber weisst du was? Antizipiere Langeweile, Routine und Frust. Akzeptiere es, und mache dennoch weiter.
Exzellenz erfordert Wiederholung. Selbst wenn Leidenschaft und Zweck perfekt aufeinander abgestimmt sind und du vollkommen liebst, was du tust, wird das, was du tust, oft auf eine tägliche Checkliste reduziert. Das bedeutet, dass ein Teil der Spitzenleistung immer aus den Merkmalen des Erwachsenenlebens nach Wallace geformt wird: Langeweile, Routine und kleine Frustrationen. – Steven Kotler, The Art of Impossible, S. 76
Die Merkmale des Alltags
Wenn du grosse Ziele voranbringen und Glück empfinden möchtest – ohne entmutigt zu werden – achte dich im Alltag auf Folgendes:
- Kleine Schritte
- Feedback als Kompass
- Lernen als tägliche Praxis
Diese drei Aspekte des Alltags helfen, die ersten vier Schritte zu verbessern:
- Unwichtiges zu streichen
- Die Umsetzung vorzubereiten
- Eine reibungslose Kommunikation sicherzustellen
- Den für sich passenden Rhythmus zu finden
Egal, ob du dreissig Minuten im Garten arbeitest, deinen Roman schreibst, malst, musizierst oder eine wichtige E-Mail aufsetzt. Bewege dich immer weiter, kümmere dich nicht darum, wie klein der Fortschritt ist. Denke an die Schnecke.
Jede noch so kleine Bewegung löst eine wichtige Information aus; was ist überflüssig, was fühlt sich sinnvoll an, und was bringt dich wirklich weiter? Nutze das Feedback, um Fehler direkt zu korrigieren, mit kleinen Schritten.
Sehe es als Mikro-Action-Feedback-Zyklus.
Und nutze deine Vision oder dein Ziel als Kompass, um die Orientierung nicht zu verlieren.
Habe Freude am Prozess
Mit der richtigen Person ist die Reise keine Qual, sondern ein Vergnügen – es könnte ein Leben lang dauern.
Mit dem richtigen Ziel ist das Tempo keine Qual – die Reise ist lohnend genug.
Finde Sinn im Prozess.
Erkenne, lerne, verbessere, und die kleinen Fortschritte machen dich glücklich. Statt aufzugeben, wirst du weiter dran bleiben.
Jeden Tag ein wenig – und das grosse wird möglich.
Mach den ersten Schritt – heute, nicht morgen!
Hast du einen für dich passenden Rhythmus? Setzt du täglich um (egal wie viel), oder denkst du nur täglich darüber nach?
Wenn du nicht täglich umsetzt, woran liegt es?
Reflektiere darüber, schreibe Tagebuch oder gehe spazieren (alleine, ohne Handy), um darüber nachzudenken.
Fehlt dir die Klarheit über deine Visionen und Ziele?
Könntest du dich besser vorbereiten?
Oder kommunizierst du deine Ziele und Wünsche zu wenig und ungenau?
Finde es heraus. Mache den ersten Schritt. Setze um. Und mache es wie die Schnecke – jeden Tag ein wenig.