Sich UND der Familie gerecht zu werden ist nicht leicht, aber möglich.
Wir können gleichzeitig unsere Träume verwirklichen UND für unsere Familie da sein. Es ist zB möglich, auf eine längere Fahrradtour zu gehen oder nebenbei ein Business aufzubauen, ohne sich deswegen schlecht zu fühlen.
Solange es für alle Familienmitglieder stimmt, ist ein Traumleben realistisch (was auch immer Traumleben für dich bedeutet, das entscheidest du).
Fakt ist, dass Lösungen vorhanden sind, selbst wenn diese Vorstellung für manche ausser Reichweite zu sein scheint.
Und überhaupt, warum sollten wir nicht daran glauben und es versuchen?
In diesem Newsletter möchte ich erläutern, warum der Titel hält, was es verspricht.
Übersicht
- Erfolgsgeschichten von Eltern mit ADHS
- Typische Problembereiche von Eltern mit ADHS
- Strategien für Familien mit ADHS: 7 augenöffnende Punkte
- Ein kleines Geheimnis
Erfolgsgeschichten von Eltern mit ADHS
Es gibt sie wirklich, die Mütter und Väter mit ADHS, die ihr Traumleben leben.
Ich bin einer davon.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Was heisst das überhaupt, Traumleben?
Gute Frage.
Ich weiss, was es für MICH bedeutet. Aber ich weiss nicht, was es für DICH bedeutet. Nur du kannst diese Frage beantworten.
Und, hast du eine Vorstellung von deinem Traumleben? Vor allem: Wie es sich ANFÜHLEN sollte?
Ich habe eine Vermutung.
Zwar sind wir alle individuelle Wesen, mit unterschiedlichen Träumen und Wünschen. Aber inneren Frieden und Erfolg sowie echte Freiheit wollen wir alle.
Stimmt, oder?
Die Beispiele gibt es überall. Wir müssen nur die Augen öffnen und die Ohren spitzen.
Das Internet ist Fluch und Segen. In diesem Kontext jedoch ist es ausschliesslich Segen. Nutze es.
Aber nicht, um dich fertig zu machen! Nach dem Motto: Oh, sieh an, der oder die machen es besser, ich bin eine Versagerin. Oder: Oh Mann, ich möchte mein Leben auch im Griff haben, das werde ich aber wohl nie schaffen.
Ich hoffe, du nutzt diese Beispiele stattdessen als Inspiration. Um dich zu motivieren.
Ich verrate dir ein kleines Geheimnis: Menschen, die ihr Traumleben lancieren, haben nicht alles im Griff, und längst nicht alles herausgefunden. ABER sie beginnen.
Und ich verrate dir noch ein Geheimnis: Menschen, die ihren Traum leben, sind nicht rund um die Uhr glücklich. Auch sie haben Probleme. Selbstverständlich. Das nennt man Leben.
Sie passen sich den Lebensumständen an und entwickeln sich weiter. Das nennt man übrigens Persönlichkeitsentwicklung. Und das sollte nie aufhören.
Nun ein paar konkrete Beispiele von Eltern mit ADHS, die ihr Traumleben lanciert haben.
Ich hoffe, du fühlst dich inspiriert.
Eine alleinerziehende Mutter mit ADHS entdeckt durch Selbstreflexion und Mut ihren Traumberuf
Dieser erfüllt sie mit so viel Energie und Freude, dass sich dies positiv auf ihre Kinder und das Familienleben auswirkt.
Ein ambitionierter Vater mit ADHS entwickelt erfolgreiche Routinen
Diese helfen ihm, seine Symptome zu kontrollieren und eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit, Familie und Freizeit zu halten.
Ein Unternehmer mit ADHS führt trotz Herausforderungen ein erfolgreiches Geschäft
Seine ADHS-Eigenschaften dienen als Katalysator für einzigartige und kreative Geschäftsideen.
Studentin mit ADHS meistert Studium und Alltag
Sie entwickelt effektive Konzentrations- und Zeitmanagementstrategien. ADHS muss kein Hindernis für akademischen Erfolg bedeuten.
Lehrer mit ADHS inspiriert und motiviert Schulklasse
Er nutzt seine durch ADHS verstärkte Kreativität, um einen spannenden Unterricht zu gestalten.
Künstlerin mit ADHS nutzt Hyperfokus für einzigartige Kunstwerke
Sie arbeitet intensiv an Projekten und schafft einzigartige Kunstwerke, wie das Malen von Bildern oder das Schreiben von Romanen.
ADHS-Elternpaar bilden ein starkes Team
Durch gegenseitige Unterstützung, offene Kommunikation und aktives Problemmanagement führen sie ein erfülltes Familienleben.
Familie findet Harmonie durch gemeinsame Rituale
Gemeinsame Mahlzeiten oder Ausflüge fördern Harmonie und Zusammenhalt, schaffen Verbundenheit und fördern Verständnis.
Vater mit ADHS nutzt Kreativität zur Stressbewältigung
Durch Malen, Schreiben oder Musizieren kann er seine Emotionen ausdrücken, inneren Frieden finden und sein Selbstbewusstsein stärken. Diese Kreativität hat therapeutische Wirkung.
Das könnte stundenlang so weitergehen. Wie gesagt, es gibt wirklich Eltern mit ADHS, die ihr Traumleben leben. Und es sind nicht wenige.
Erkennst du, was möglich ist?
Ruhe, Sinn, Erfolg sowie echte Freiheit ist absolut möglich.
Aber Samuel, mir geht es zurzeit richtig mies. Nichts ist rosarot in meinem Leben. Eher dunkelschwarz.
Gibt es denn nichts, was dir oder auch anderen Eltern mit ADHS Probleme bereitet?
Oh, doch! Bei mir gab es einige Probleme. Besonders nach der Geburt meines Sohnes.
Und es gibt sie noch immer. Aber sie sind lange nicht so heftig wie in den Monaten nach der Geburt.
Erfahrungsgemäss leiden frischgebackene Eltern mit ADHS vor allem unter folgenden Problemen:
- Sie planen schlecht oder noch schlimmer: Sie planen gar nicht.
- Sie lassen sich andauernd ablenken. Besonders fies: Ablenkungen lauern gefühlt an jeder Ecke.
- Reizüberflutung. Heutzutage besonders hart, weil wir täglich mehr Informationen als Menschen vor 100 Jahren in einem Jahr verarbeiten.
- Emotionales Ungleichgewicht. Ohne Selbstwertgefühl kann es passieren, dass uns die kleinsten Dinge aus der Bahn werfen.
- Ein richtig fieser: keine Nachtruhe. Schlafmangel macht nur noch alles schlimmer.
- Tunnelblick/Hyperfokus, jedoch im negativen Kontext: Mit ADHS können wir uns leicht in einer Aufgabe verlieren und alles um uns herum vergessen.
- Das Wichtigste überhaupt: Fehlende Selbstfürsorge. Aber oft ist es für ADHSler schwierig, für sich selbst zu sorgen.
Das ist keine exklusive Liste aller Probleme, die rund um ADHS und Elternschaft existieren.
Aber es sind die wichtigsten Problembereiche.
Strategien für Familien mit ADHS: 7 augenöffnende Punkte
Nun zu den Lösungen. Vorher möchte ich jedoch noch eine Sache klarstellen.
Im Leben eines Menschen gibt es IMMER mehr als ein Problem.
Das habe ich schon so oft geschrieben und gesagt.
Und werde damit auch nicht aufhören.
Denn es stimmt.
Und darum gibt es auch nicht DIE Lösung. Oder DIE Strategie.
Ich habe hier jedoch versucht, 7 Punkte zusammenzutragen, von denen ich denke, dass sie zu den wichtigsten gehören. Auf alle Fälle, wenn du Vater, Mutter oder Partner bist und ADHS hast. Oder alles zusammen.
Aber auch für alle anderen sind diese 7 Punkte hilfreich.
Es sind keine detaillierten Schritt-für-Schritt-Lösungen, sondern es ist eher eine grobe Übersicht der wichtigsten Punkte. Bei einigen Punkten verweise ich auf andere Newsletter von mir, falls du im jeweiligen Thema mehr in die Tiefe gehen möchtest.
Du musst dir nur Familie merken.
F.A.M.I.L.I.E. 👨👩👧👦
- Frage (Wichtigste Frage: Bei welchen meiner Probleme fange ich an)
- Alleinzeit (Täglich 30 Minuten freischaufeln)
- Me-Time (Selbstfürsorge)
- Integration (Work-Life-Balance)
- Logbuch (Tagesablauf kennen)
- Identifizierung (Zeitdiebe identifizieren und eliminieren / optimieren)
- Einsatz (Verantwortung übernehmen)
Fragen
Sich Fragen zu stellen, gehört zu den wichtigsten Gewohnheiten, die man sich aneignen kann.
Die wichtigste Frage dabei lautet: Bei welchem meiner Probleme fange ich an? Wer Fragen stellt, öffnet Türen zu Lösungen, von denen man nicht einmal geahnt hat.
Probleme sind relativ; unterschiedlich von Person zu Person; unterschiedlich von Zeit zu Zeit. Also schaue erstens nicht darauf, was andere machen, fokussiere dich stattdessen auf DEINE Themen. Und finde zweitens heraus, womit du zurzeit am meisten zu kämpfen hast - suche nach Lösungen, FOKUSSIERE dich darauf.
Wenn du dich nicht auf dein wichtigstes Problem fokussierst, bist du zwar garantiert beschäftigt, aber wahrscheinlich verbessert es nicht dein Leben.
Stell dir die Ruhe vor, die du erreichen kannst, wenn du dein aktuell wichtigstes Problem gelöst hast.
Einfach weg. Wie weggeblasen. Ausradiert.
Kinder, Partner, Umfeld, alle profitieren davon.
Problem → Fokus → Frage → Antwort → Lösung
Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie beruhigend das ist? Du hast ein Problem, stellst Fragen und findest eine Lösung. 🤯
Klar, nicht jedes Mal hast du die Lösung in ein paar Minuten gefunden. Manchmal dauert es ein paar Monate oder sogar Jahre. Aber zu wissen (und fest daran zu glauben), dass es IMMER Lösungen gibt - es beruhigt und fasziniert mich wirklich.
Mache dir keine Sorgen, wenn du nicht weisst, wo du anfängst. Denn es spielt absolut keine Rolle, welches Problem du zu lösen versuchst. Entscheidend ist, wie gross der Leidensdruck ist. DAS ist deine Entscheidungshilfe.
Und ich bin mir sicher, dass du selbst darauf kommst, wo der Schuh am meisten drückt.
Falls nicht, hilft dir der nächste Punkt.
Alleinzeit
Finde täglich dreissig Minuten, in denen du ungestört alleine sein kannst, um über dein Leben nachzudenken, und du wirst erkennen, dass DU die Kontrolle über dein Leben hast.
Kein Netflix oder Social Media, sondern reflektieren, Fragen stellen. Indem du nachdenkst, erreichst du Klarheit über dich. Dreissig Minuten sind kein Maximum, sondern das Minimum.
Alleinzeit ist sozusagen das Fundament, wenn du dein Leben verbessern möchtest.
Und es ist wirklich machbar.
Suche nicht nach Ausreden, es ist vergebens.
Eine Ausrede bleibt, was es ist: Eine Ausrede.
Am schnellsten und leichtesten kommst du zu dreissig Minuten, wenn du deinen Handykonsum reduzierst.
Das Handy ist ein Suchtmittel.
Wir müssen nicht mal über die Forschung sprechen, denn wahrscheinlich weisst du das bereits selbst, dass zu viel Handy dir nicht guttut.
Ohne Handy wären wir ruhiger und gelassener.
Wenn es dir schwerfällt, auf das Handy zu verzichten, beschäftige dich mit dem Thema Gewohnheiten.
DAS könnte deine wichtigste Frage sein: Wie kann ich meinen Handykonsum minimieren.
Ich verspreche dir kein glückliches Leben bis zum Tod, aber ich garantiere dir Erleichterung und mehr Klarheit.
Manchmal braucht es wirklich nicht viel.
Hier ein kleiner Auszug aus meinem Newsletter “Lösungen für mehr RUHE im Leben (Zeit ist eine Ausrede)”:
Nicht immer braucht es einen teuren Kurs, hundert Bücher oder Medikamente. Nur Abstand nehmen von der digitalen Welt. Weg vom Äusseren, hin zum Inneren. In Digitaler Minimalismus heißt es:
Brooke brachte die Erfahrung, über die viele im Zusammenhang mit ihrer einmonatigen Entrümpelung berichtet haben, sehr gut auf den Punkt: 'Einunddreissig Tage lang Abstand zu nehmen, hat mir eine Klarheit verschafft, von der ich gar nicht gewusst hatte, dass sie mir fehlte. ... Jetzt, wo ich es von aussen nach innen betrachte, sehe ich, dass die Welt so viel mehr zu bieten hat!' (S. 84).
Das Schöne an Klarheit ist, dass sie letztlich zu einem besseren Leben führt.
Wem es also gelingt, größtenteils auf digitale Medien zu verzichten, dem blüht ein bunteres Leben. Es werden plötzlich Dinge geschehen, denen man zuvor keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. In Digitaler Minimalismus wird über eine Erfolgsgeschichte berichtet:
Er hatte eine ehrenamtliche Tätigkeit nahe seinem Wohnort aufgenommen, er trainierte regelmässig, er las drei bis vier Bücher im Monat, er hatte angefangen, Ukulele zu spielen, und er sagte mir, dass er jetzt, wo sein Telefon nicht länger an seiner Hand festgeklebt sei, seiner Frau und seinen Kindern näher gekommen sei als je zuvor (S. 44).
Me-Time
In deiner Me-Time machst du alles, was dir guttut; körperlich, geistig und emotional.
Du gehst Eisbaden, in die Sauna, liest ein Buch, trinkst Grüntee, gehst Spazieren, usw. Wenn du dich um dich kümmerst, tankst du deine Energiereserven auf. Es muss nicht immer ein Spa-Wochenende sein, gönn dir auch mal zwanzig Minuten auf dem Balkon und tue nichts.
Wenn du deine Me-Time ernst nimmst, bist du nicht nur eine ruhigere Mutter oder ein ausgeglichener Vater, sondern grundsätzlich ein angenehmerer Mensch.
In der Me-Time lässt du los. Und das Schöne daran ist, dass es kein aktives, angestrengtes loslassen ist. Sondern es geschieht automatisch, durch die Aktivität selbst.
Vielleicht denkst du jetzt, dass du egoistisch bist, wenn du dich zu sehr um dich kümmerst. Und dann noch täglich? “Nein danke”, sagst du dir.
Aber weisst du was: Falscher könnte es nicht sein.
Die Wahrheit ist: Du wirst Selbstloser.
Weil du dich erholst; im Sport, beim Shoppen, im Diamond-Painting usw. Und du dich gut fühlst danach.
Du hast nicht nur wieder mehr Energie, sondern auch mehr Lust, um alltägliche Dinge zu erledigen oder dich um deine Kinder zu kümmern.
Der Mensch ist im Grunde gut. Wir WOLLEN geben. Aber manchmal sind wir einfach zu erschöpft dafür. Genau dann ist es Zeit für Me-Time.
Wir sind keine Egoisten, wenn wir uns um unser Wohlergehen kümmern.
Wenn ich Kommentare lese wie “Kinder stehen immer an erster Stelle”, oder “Wer Kinder hat, muss die eigenen Bedürfnisse komplett zurückschrauben”, dann verstehe ich, worauf sie hinaus sind. Dennoch liegen die meisten falsch.
Denn es impliziert, dass wir an zweiter Stelle stehen. Dass wir erst einmal unten durch müssen. Usw.
Und das ist eben genau nicht der Fall. Wir gehen unter, wenn wir das knallhart durchziehen.
Klar sind Kinder (Babies ohnehin) abhängig von Erwachsenen. Daher kommen ja auch die gut gemeinten Kommentare. Ich verstehe schon.
Aber es ist leider falsch.
Bei einem Flugzeugabsturz werden wir nicht umsonst aufgefordert, uns zuerst eine Sauerstoffmaske anzuziehen.
Die Mutter soll sich nach der Geburt erholen, sagen die Hebammen. Zu Recht auch. Aber warum soll das irgendwann aufhören?
Können wir uns bitte darauf einigen, dass Me-Time (Selbstfürsorge) ein wichtiger Bestandteil für das Wohl des Menschen und das Wohl der Familie ist?
Zur Erinnerung: Me-Time sollte nicht anstrengend sein, sondern erholsam.
Hier ein paar Beispiele für Me-Time, und wie du davon profitierst:
- Nach dem Meditieren bist du präsenter
- Nach der Sauna oder einer Massage bist du entspannter
- Nach einem guten Buch bist du inspirierter
- Nach einem Spaziergang bist du ruhiger
Integration
Schwarz-weiss gibt es nicht, alles ist grau, grau ist gut, grau bedeutet Ausgleich.
NUR ein Privatleben zu führen oder sich NUR auf die Arbeit zu stürzen bringt uns auf Dauer kein Glück.
Wenn wir nur mit einem Arm Gewichte heben, dürfen wir uns nicht wundern, wenn ein Arm an Popey erinnert, und der andere an einen Hundertjährigen. Extreme führen selten zum Glück - Ausgleich ist klüger.
Wenn wir ein glückliches Leben führen wollen, müssen wir uns um beides kümmern (Arbeit UND Privat).
Nicht weil wir müssen, sondern weil wir wollen.
Und weil wir es können.
Wir holen in jedem Bereich das Beste aus uns heraus.
Hier ein kurzer Auszug aus meinem Newsletter “6 unverzichtbare Schritte für eine harmonische Work-Life-Balance (Speziell für Eltern mit ADHS)”:
Work-Life-Balance, die zu dir passt
Es ist möglich, Arbeit und Privat unter einen Hut zu bekommen, es erfordert jedoch Intention, Planung und Disziplin.
Und die richtige Einstellung - willst du wirklich dein Leben verbessern?
Übrigens: Work-Life-Balance bedeutet nicht, dass Arbeit und Freizeit gleich viel Zeit einnehmen müssen, sondern dass eine Balance erreicht wird, die zu deiner persönlichen Situation und deinen Zielen passt.
Bei mir sieht das so-und-so aus, bei dir vielleicht anders.
Und das ist gut so.
Work-Life-Balance ist individuell.
Ausserdem ist Work-Life-Balance nicht statisch, sondern dynamisch. Sie entwickelt sich im Laufe der Zeit, zB, wenn sich die Lebensumstände ändern.
Wie auch immer die Umstände sind, oder in welcher Lebensphase du dich befindest, es gibt Methoden und Tools für eine gelingende Work-Life-Balance.
Wenn du mehr dazu wissen möchtest, lese den Newsletter. Ich denke, du kannst davon profitieren.
Ich möchte dein Hirn jetzt nicht zum Kochen bringen. Allerdings sind Arbeit und Privat erst der Anfang. Integration geht weit über Arbeit und Privat hinaus.
Popey hat nicht nur zwei Arme, sondern viele weitere. Zehn, zwölf, vlt. sogar vierzehn; Finanzen, Liebesbeziehung, Spiritualität, Gesundheit, Karriere, Kinder usw.
Oder willst du:
- Reich sein, aber unglücklich im Job?
- Erfüllung im Job finden, aber unglücklich in der Ehe sein?
- Eine top Figur haben, jedoch sinnlos vor dich hin leben?
- Dich täglich um deine Kinder kümmern, jedoch innerlich verkümmern, weil du deine Kreativität nicht nutzt?
- Alle deine Ziele erreichen, aber nie zufrieden sein?
Ich könnte diese Liste locker um fünfzig Punkte erweitern. Aber ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus möchte.
Ich kann nicht genug stark betonen, wie wichtig dieses Thema der Integration ist.
Harmonie erreichen wir nur, wenn wir alle Lebensbereiche ernst nehmen.
Überlege dir mal. Ist es nicht das, was du wirklich willst in deinem Leben? Harmonie in der Familie?
Logbuch
Hast du schon mal den Satz gehört “Was du nicht misst, kannst du nicht verbessern”?
Und? Kennst du deinen Tagesablauf? Hast du schon mal ein Logbuch darüber geführt?
Falls du das noch nie gemacht hast, dann lässt du riesiges Potenzial liegen.
Ich mache ein Beispiel: Du möchtest 5 kg abnehmen. Du machst Sport, ernährst dich gut usw. Nach zwei Wochen fragst du dich, ob du abgenommen hast. Was machst du dann?
Logisch! Du stehst auf der Waage. Und überprüfst anhand der Resultate deine nächsten Schritte.
Und genau so verhält es sich mit deinem Tagesablauf. Wenn du deinen Tagesablauf nicht kennst, kannst du keine Anpassungen vornehmen.
Erinnerst du dich an F - Fragen?
Wie wäre es mit folgender Frage: Lebst du absichtsvoll oder lässt du den Tag über dich ergehen?
Und hier eine weitere Frage: Hat das womöglich mit deiner Unruhe sowie deiner Impulsivität zu tun?
Ich meine das nicht-kennen und nicht-planen deines Tages, ob das mit deiner Unruhe zu tun haben könnte.
Dasselbe hier: Wenn du dir diese Frage noch nie gestellt hast, lässt du riesiges Potenzial liegen. Riesig, riesig.
Schau, ich höre oft, dass lieber weniger geplant wird, damit man freier ist. Doch das Gegenteil ist der Fall. Jedenfalls für mich.
Wenn ich etwa weiss, dass ich an jedem Dienstag von 14:00 bis zum nächsten Morgen NICHT arbeite (Job/Karriere), dann bin ich ruhiger, und fühle mich verbundener mit meiner Frau sowie meinen Kindern.
Ok, das sind zwar nur meine eigenen Erfahrungen, aber eigentlich bin ich mir sicher, dass das auch für 99,9 % der anderen Menschen gilt.
Und noch etwas anderes. Erinnerst du dich, was ich oben zu “Alleinzeit” geschrieben habe? Dass es schwierig zu sein scheint, 30 Minuten täglich freizuschaufeln?
Nun, was du mit dem Kalender gemacht hast, kannst du auch mit digitalen Medien machen.
Notiere dir einen Tag lang alles zum Gebrauch deiner digitalen Medien: was, wie lange, womit und wo.
Wenn du zB direkt nach dem Aufstehen deine E-Mail checkst, dann notiere: E-Mails checken (was), 07:00 bis 07:05 (wie lange), mit dem Handy (womit), im Bett (wo).
Im Newsletter “Lösungen für mehr RUHE im Leben (Zeit ist eine Ausrede)” findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Dort findest du alles, was du wissen musst, um mindestens 30 Minuten täglich freizuschaufeln.
Überlasse deinen Tagesablauf nicht dem Zufall. Ansonsten endet das nicht nur im Chaos, sondern auch in Wut und Enttäuschung. Und das willst du nicht.
Gehe absichtsvoll mit deiner Zeit um.
Identifizierung
Die Reihenfolge der hier sieben aufgelisteten Punkte ist kein Zufall.
Nun, da du über dein persönliches Logbuch verfügst (deinen Tagesablauf sowie deine Zeit mit digitalen Medien kennst), kannst du endlich loslegen. Hier beginnt der Spass.
Sehe es als 2-Schritte-Lösung: Schritt 1 = Bestandsaufnahme (Logbuch). Schritt = Umsetzung (Identifizierung).
Zuerst hast du dir eine Übersicht verschafft. Jetzt kümmerst du dich um die Optimierung und Eliminierung verschiedener Punkte.
Ich vergleiche das mit dem Kochen. Wenn wir zehn Zutaten bereitstellen, und zehn Personen darum bitten, etwas zuzubereiten, erhalten wir garantiert nicht dieselben Menüs.
Worauf ich hinaus möchte: Es gibt hier kein Richtig oder Falsch.
Es gibt nur die Frage, was DU möchtest.
Möchtest du lieber Konsument oder Produzent sein?
Das erinnert mich an das Buch Digitaler Minimalismus.
Wenn du ambitioniert bist, und etwas herstellen möchtest (egal, ob physisch oder digital), dann empfiehlt es sich, digitalen Minimalismus zu leben. Cal Newport bringt es in Digitaler Minimalismus auf den Punkt, "Man kann kein Milliarden-Dollar-Imperium wie Facebook aufbauen, wenn man tagtäglich Stunden bei einem Dienstanbieter wie Facebook vergeudet." (S. 204).
Klar, das ist ein Extrem-Beispiel. Aber ich hoffe, es ist klar, was ich damit sagen möchte.
Wenn nicht, hier ein zugänglicheres Beispiel.
Wenn ich als Vater oder Mutter an jedem Mittwoch nur 1,5h Quality Time mit meiner Familie habe, will ich dann nicht Dinge wie mein Handy “eliminieren”?
Oder das Einkaufen “optimieren”? Mittwochs beispielsweise nie einkaufen gehen, sondern die Einkäufe für Mittwoch bereits am Dienstag erledigen?
Siehst du die Möglichkeiten?
Einsatz
Übernehmen wir Verantwortung, oder nicht?
Das ist im Grunde mit Einsatz gemeint.
Ich denke an einen Feuerwehrmann oder eine Krankenschwester, wie sie ihren Einsatz starten; Brände löschen und Menschen pflegen (mehr Klischee geht nicht, ich weiss).
Aber diese zwei Beispiele helfen hoffentlich, sich das Thema Einsatz/Verantwortung besser zu merken.
Ich habe eine Frage: Bist du dir bewusst, was dieses Thema, also Einsatz und Verantwortung, bedeuten?
Einsatz zeigen heisst nicht nur die Probleme anzuerkennen, sondern die Probleme auch anzugehen. Selbst dann, wenn du Angst hast. Oder keine Lust.
Was nutzt ein Feuerwehrmann, der vor einem brennenden Haus steht, aber nichts dergleichen tut. Das ist das Gegenteil von Einsatz. Das nennt man Verantwortung vernachlässigen.
Verantwortung ignorieren.
Verantwortung meiden.
Verantwortung ablehnen.
Der entscheidende Punkt hier ist, dass der Feuerwehrmann sich dafür entschieden hat. Ansonsten wäre er nicht Feuerwehrmann.
Im Newsletter “Wie man lernt, Verantwortung zu übernehmen (Der Weg zu mehr Ruhe und Gelassenheit)” schreibe ich ausführlich darüber. Das ist der bisher längste Newsletter, den ich je geschrieben habe. Ich gehe also wirklich tief.
Zusammenfassung
F.A.M.I.L.I.E. ist nur eine Übersicht. Ich kann nicht in einem Newsletter bei jedem Thema in die Tiefe gehen. Dafür gibt es die anderen Newsletter, die ich geschrieben habe.
Das Leben ist komplex. Ein quick-fix gibt es nicht. Es ist wichtig, dass du das verstehst.
Aber merke dir auch: Die Tools und Methoden sind vorhanden.
Diese Übersicht ist ein Anfang.
Du bist nicht verloren, du bist höchstens verwirrt von den tausend Möglichkeiten.
Und das verstehe ich. Das Leben ist nicht nur komplex, es kann auch echt herausfordernd sein.
Aber gebe nicht auf.
Schau, was ambitionierte und erfolgreiche Eltern mit ADHS machen. Lerne von ihnen.
Und stelle Fragen:
- Warum sind sie viel ruhiger als ich, obwohl sie ADHS haben?
- Warum sind sie erfolgreicher als ich, obwohl sie ein neugeborenes Kind haben?
- Warum fühlen sich andere Eltern mit ADHS so frei, und ich nicht?
Genau das ist es. Ambitionierte und erfolgreiche ADHS-Eltern machen genau das.
FRAGEN
Sie stellen sich Fragen. Nonstop.
Erinnerst du dich? Problem → Fokus → Frage → Antwort → Lösung
ALLEINZEIT
Sie schaufeln jeden Tag Zeit frei, um über ihr Leben nachzudenken.
Mindestens dreissig Minuten. Täglich.
ME-TIME
Sie kümmern sich um sich. Sie betrieben Selbstfürsorge.
Damit sie ausgeruht und aufgetankt für ihre Familie da sein können.
Statt hektisch und impulsiv zu sein, sind sie ruhig und freudvoll.
INTEGRATION
Sie führen ein bewusstes Leben, in verschiedenen Bereichen.
Sie integrieren Karriere, Kinder, Finanzen, Liebesbeziehung und was sonst noch wichtig ist in ihrem Leben.
Sie denken nicht in entweder oder. Sondern in dies-UND-jenes.
LOGBUCH
Sie kennen ihren Tagesablauf. Sie wissen, wann sie was mit wem und warum machen.
IDENTIFIZIEREN
Sie können Zeitdiebe rasch erkennen und eliminieren, oder optimieren.
Sie sind hyperklar. Sie sind absichtsvoll.
Sie verschwenden keine Zeit für unnötige Dinge.
Verbessern, was möglich ist, und eliminieren, was unnötig ist.
EINSATZ
Sie kennen ihre Verantwortungsbereiche.
Und sie geben Vollgas.
Für sich und ihre Familie.
Und nun verrate ich dir ein Geheimnis, das im Grunde gar keines ist. Vielleicht ist es dir auch schon selbst aufgefallen.
Erfolgreiche Eltern mit ADHS akzeptieren NICHT, wie der Status quo ist.
Sie lassen sich weder durch ihr eigenes internes Geplapper irritieren, noch von anderen heruntermachen oder entmutigen. Stattdessen entwickeln sie einen felsenfesten Glauben an sich.
Sie sehen Möglichkeiten, in denen andere Hindernisse sehen.
Sie glauben an das Gute in der Zukunft, statt am Schlechten der Vergangenheit festzuhängen.
Erfolgreiche Eltern mit ADHS gestalten ihren Tag nach ihren Wünschen.
Sie leben ihr Traumleben.
Sind ruhig.
Und leben in Freiheit.
Ich hoffe, dass auch du eines Tages ruhig und erfolgreich sein kannst. Dass auch du in Freiheit leben wirst.
ICH glaube daran. Ich tue es wirklich.
Weisst du auch warum?
Weil ich gesehen habe, dass es möglich ist.
Ich höre und lese immer wieder: Mit ADHS ist es halt so. Mit Kindern ist es halt so. Und und und.
NEIN. Es ist vielleicht so, ja. Aber so muss es nicht bleiben.
Also, gehe raus ins Leben. Suche deine Ruhe. Suche deinen Erfolg. Und finde deine Freiheit.